Die Ereignisse in der Ukraine erschüttern uns. Die Katastrophe, vor der wir gewarnt hatten, ist eingetreten: Es herrscht Krieg in Europa. Wir verurteilen den brutalen und völkerrechtswidrigen Angriff des russischen Präsidenten Putin auf die Ukraine aufs Schärfste. Krieg ist immer falsch, auch in anderen Gebieten der Erde.
Unter dem Motto „Gemeinsam für globale Abrüstung und Frieden" beteiligen sich die NaturFreunde Hessen an den bundesweiten Aktionstagen vom 23. April bis 8. Mai. Wir gedenken der Verbrechen der Vergangenheit und fordern Stopp des Mordens in der Welt der Gegenwart.
Bereits am 20.4. führt uns eine Wanderung nach Bad Nauheim, wo wir jüdische Friedhöfe besuchen und von der Geschichte der Kuranstalten für jüdische Leute hören. In Friedberg besuchen wir das frühere jüdische Viertel, gedenken am Ort der Synagoge und erfahren über die Tradition der Mikwe.
Am 27.4. legt eine Wandergruppe der NaturFreunde Hessen auf dem UNRRA/IRO-Friedhof Merxhausen Blumen nieder. Das Gedenken gilt den "Displaced Persons", die in den Jahren 1946 -1949 an Entkräftung oder Krankheit starben. "Displaced Persons" waren Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Verschleppte oder Flüchtlinge. Sie kamen aus Konzentrations- oder Gefangenenlagern oder waren vor Verfolgung geflohen. Nachkriegsdeutschland wollte ihnen keinen Platz einräumen, so dass sie heimatlos blieben. Die internationale Hilfsorganisation UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration), ab 1947 die Internationale Flüchtlings-Organisation IRO (International Refugee Organization) betreute diese Menschen.
Zu den auch dort beigesetzten sogenannten "Korrigenden" zählten Landstreicher, Bettler, Hausierer und wegen Prostitution verurteilte Frauen, die in "Korrektionsanstalten" eingeliefert und dort "gebessert" werden sollten. In Wahrheit ließ man sie hungern und durch Krankheiten dahinsiechen.
Unser Gedenken gilt auch den chronisch kranken Menschen, die in der "Landesheilanstalt" Merxhausen gefangengehalten, gequält und der Vernachlässigung und dem Hungertod preisgegeben oder in Tötungsanstalten verschickt wurden.
Von einem Vertreter des Bad Emstaler Geschichtsvereins werden wir Näheres erfahren.