
Zum 125. Geburtstag der Schriftstellerin Anna Seghers findet am 20. November um 19:00 Uhr eine Würdigung ihres Schaffens im Haus am Dom in Frankfurt statt. Diese wird gemeinsam ausgerichtet u.a. von den NaturFreunden Frankfurt und Hessen, dem DGB, der VVN, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Club Voltaire.
Jüdin, Kommunistin und weltweit gefeierte Autorin - ihr Leben und Werk würdigen an diesem Abend:
Claudia Cabrera, Übersetzerin der Exilwerke von Anna Seghers, Goethe-Medaille 2024,
Helga Neumann, Literaturarchiv der Akademie der Künste, Berlin,
Philipp Jacks, Vorsitzender des DGB Frankfurt und
Bettina Kaminski, Schauspielerin am Titania, Frankfurt-Bockenheim.
Die Moderation übernimmt Claus-Jürgen Göpfert.
Anna Seghers wurde im Jahr 1900 in einer jüdischen Familie in Mainz geboren. Als Studentin der Kunstgeschichte in Heidelberg hatte sie Kontakt auch zu politischen Flüchtlingen und trat 1928 der KPD bei. 1929 war sie Gründungsmitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Sie musste 1933 gemeinsam mit ihrem Mann, dem ungarischen Soziologen Laszlo Radvanyi, und ihren beiden Kindern aufgrund ihrer jüdischen Herkunft und ihrer politischen Überzeugung aus Deutschland fliehen. Ihre Bücher wurden verboten und verbrannt. Zunächst zog die Familie nach Paris, später, vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich, weiter nach Mexiko. Diese doppelte Vertreibung prägte ihr Leben und ihre Literatur. Die Schriftstellerin entwickelte eine Kunstauffassung, wonach Kunst und politisches Engagement zu verbinden sind.
Nach ihrem Exil und dem Krieg entschied sich Anna Seghers für ein Leben in der DDR. Dort wurde sie später Vorsitzende des Schriftstellerverbandes (1952-78). 1981 erhielt sie die Ehrenbürgerwürde der Stadt Mainz.
Ulla Wittig-Goetz